Stollenbacken auf dem Dorf – keine einfache Angelegenheit, zumal die Dorfbäckerei nicht mehr existierte und die Backhäuser nicht mehr in Betrieb waren. Wie hier 1988 bot der VEB Feinbackwaren Sonneberg aber eine Alternative: Im Dezember wurden über den Ortsfunk die Bürger informiert, dass an einem bestimmten Wochenende die Teige abgeholt, in Sonneberg ausgewirkt und das fertige Weihnachtsgebäck wieder angeliefert wird. Zum Teig gaben die Familien kleine Schildchen mit den Namen, damit letztlich wieder jeder seine Stollen bekam. Diese Möglichkeit nutzten die Heubischer gerne, denn der in der eigenen kleinen Röhre gebackene Stollen erreichte einfach nicht die Qualität, die die gleichmäßige Hitze des Industriebackofens hervorbrachte.
Text: G. Weber | Fotos: H. Roschlau
Nachtrag: Am 21. Dezember 2020 ist im Freien Wort ein Beitrag von Sibylle Lottes zu dem Thema erschienen.
Laut einem Artikel von Martina Hunka im Freien Wort vom 6. August 2022 ist im Oktober bzw. November 1932 in Heubisch ein Mann zu Tode gekommen.