Heins-Mühle
auch E‑Werk Rauschert genannt
Diese Mühle liegt im unteren Teil der Ebersdorfer Straße. Sie bekam ihre Konzession am 9. Juli 1812 und wurde beschrieben: „Eine Schneidmühle mit einen kleinen Häuschen mit Wohnung für den Schneidknecht“. Der Besitzer war
Johann Nicol Hein aus Ebersdorf am Muppberg, verheiratet mit Margaretha Walther Paulus aus Heubisch. Seine Mutter stammte aus Heubisch den Heinsgut, dass damalige Wirtshaus von Edmund Walther. Johann Nicol Hain (später Hein geschrieben) baute in Gemeinschaft mit seinem Schwiegervater Johann Nicol Paulus die Schneidmühle.
1820 kaufte Hein die Hälfte von seinem Schwiegervater ab.
1847, nach dem Tode des Besitzers, waren die Witwe und die 3 Kinder die Erben. Die Tochter Katharina Margaretha, verheiratete Frank, hatte ein Gut in Mogger. Die Brüder Johann Nicol und Georg Nicol (der lange und der kleine Hein genannt) besaßen die Mühle gemeinschaftlich und waren nicht verheiratet.
Später übernahm die Nichte Mathilde Frank verheiratet mit Edmund Truckenbrodt (Graf genannt) die Mühle. Sie starb 1877.
Die Mühle wurde zwangsversteigert an Georg Friedrich Bär aus Heinersdorf und wurde als Massemühle umgebaut. Er konnte die Mühle nicht erhalten und der neue Besitzer wurde Karl Truckenbrodt, der Mühlkarl von der oberen Mühle.
Er verkaufte die Mühle an August Rauschert aus Heubisch. Seine Söhne Karl und Albin befassten sich mit der Stromerzeugung. Es wurde an der Mühle ein E‑Werk mit 2 Kaplanturbinen errichtet. Somit wurde Heubisch bis Anfang der 60’er Jahre und Ebersdorf bis 1947 mit Strom beliefert. Gustav Bauersachs und der Sohn von Albin Rauschert, Erich, betrieben das E‑Werk gemeinschaftlich.
Die Tochter von Karl Rauschert, Walli, heiratete 1937 den Landwirt Karl Stegner aus Heubisch. Durch die Umstellung der Stromversorgung im Landkreis Sonneberg wurden die Turbinen stillgelegt. Im Mühlengebäude hatten Albin und Erich Rauschert eine Schlosserei eingerichtet. Außerhalb des Gebäudes war noch eine Schmiede. In der Werkstatt wurden hauptsächlich Landmaschinen repariert.
Durch den Neubau von Erich Rauschert in der Vorstadt wurde das alte Gebäude 1964 stillgelegt. Der neuer Besitzer des Anwesens, Helmut Stegner, Sohn von Walli und Karl Stegner, stockten das gegenüberliegende Wohnhaus auf. Wegen der ebenfalls grenznahen Lage, wurde der Besitzer Helmut Stegner beauftragt, die Mühle abzureißen. Das Generatorenhaus blieb noch bestehen. Somit ist auch diese Mühle nur noch Legende.