Artikel: Mühle

 Karte der Mühlen

Kar­te der was­ser­be­trie­be­nen Heu­bi­scher Müh­len. Es han­del­te sich um Mahl‑, Schneid‑, Mas­se-Müh­len sowie Elektro-Werke.








 Illes-Mühle

Auch Schrep­pels- oder Hollands-Mühle.

Die Müh­le wur­de nach Brück­ners Lan­des­kun­de 1717 erbaut. Im Erb­buch ist beschrie­ben: „eine Schneid­müh­le wo rin­nen eine Woh­nung befind­lich ober Heu­bisch am Mupp­berg, unter der Berg­müh­le, mit einem
Anbie­ter Schneid­müh­le neu­ge­bau­ten Wohnhause“.

Das Wohn­haus wur­de 1828 erbaut. Der Eigen­tü­mer Johann Schrep­pel war mit Mar­ga­re­tha Büch­ner aus Mit­tel­wa­sun­gen ver­hei­ra­tet. Nach einem Steu­er­an­schlag von 1724 wur­de u. a. Sohn Hans Schrep­pel noch der Bau einer Schlag­müh­le erlaubt.

1745 wur­de die Schneid­müh­le erneu­ert. Der Besit­zer über­gab nach dem Tod sei­ner Frau 1777 die Müh­le sei­ner Toch­ter Bar­ba­ra, ver­hei­ra­tet mit Johann Nicol Mot­sch­mann aus Heubisch.

Der Sohn Johann Adam Schrep­pel über­nahm die Müh­le 1788. 

Die Toch­ter Anna Bar­ba­ra hei­ra­te­te 1808 den Schuh­ma­cher Johann Peter Hol­land aus Mup­perg. Sie über­nahm die Schneid­müh­le. Nach dem Tod von Hol­land wur­de die Müh­le der Wit­wer und den 3 Töch­tern über­schrie­ben. Die ers­te Toch­ter war mit Johann Georg Ober­en­der aus Unter­lind ver­hei­ra­tet. Deren Sohn Egy­di­us, wird mit Egy abge­kürzt und im Volks­mund Illa gespro­chen, über­nahm 1858 die Mühle. 

Von den Kin­dern aus zwei­ter Ehe bekam Karl 1891 das Anwe­sen. Er ließ in der Müh­le einen Gat­ter mit zwei Sägen und zusätz­lich eine Kreis­sä­ge einbauen.

Illes-Müh­le (unsi­cher)

Nach sei­nem Tod bekam die Wit­we mit ihren 4 Kin­dern das Anwesen. 

1924 hat Sohn Richard in der Ebers­dor­fer Str. 86 (alte Haus Nr. neue Haus Nr.41) ein zwei­stö­cki­ges Wohn­haus erbaut wor­in Schwa­ger Alfred Tru­cken­brodt mit sei­ner Frau wohnte.

1928 wur­den die Geschwis­ter Albin, Richard, Bian­ca und Rosa gemein­schaft­li­che Besit­zer des gesam­ten Eigen­tums. Richard bau­te gegen­über dem alten Wohn­haus ein Neu­es. Das alte Wohn­haus wur­de abgerissen.

Illes-Müh­le: Wohnhaus

1952 soll­te die Fami­lie eva­ku­iert wer­den, sie flüch­te­ten nach Unter­wa­sun­gen. Die Schneid­müh­le stand leer und war aus dama­li­ger Sicht ein „Unter­schlupf­ob­jekt für Flüchtige“.

Am 26.2.1972 wur­de die Müh­le abge­ris­sen. Im neu­erbau­ten Wohn­haus wohn­ten Miet­fa­mi­li­en. 1980 wur­de das Haus von Fami­lie Neu­mann gekauft.

Luft­bil­der Illes-Müh­le: links 2018, rechts 1944
His­to­ri­sche Lie­gen­schafts­kar­te der Illes-Mühle

Auch die­ses his­to­risch wert­vol­le Müh­len­bau­werk fiel somit der nahe­ge­le­ge­nen Gren­ze zum Opfer.

Text: Die­ter Barnicol-Oettler

Eine Kar­te aller Heu­bi­scher Müh­len befin­det sich hier.