Artikel: Wetterereignisse

 Wetter/Klima 2024

Beschleu­nig­ter Kli­ma­wan­del: 2024 nach 2023 wie­der wärms­tes Jahr seit Mess­be­ginn
Offen­bach, 30. Dezem­ber 2024 – In Deutsch­land war noch nie seit Mess­be­ginn 1881 ein Jahr
so warm wie 2024. Damit muss der Deut­sche Wet­ter­dienst (DWD) nach 2023 erneut ein
„Rekord­jahr“ mel­den. Uwe Kir­sche, Pres­se­spre­cher des DWD: „Erschre­ckend ist vor allem,
dass 2024 das Vor­jahr gleich um außer­ge­wöhn­li­che 0,3 Grad über­trof­fen hat. Das ist
beschleu­nig­ter Kli­ma­wan­del.“ Der sehr mil­de Win­ter 2023/2024 sowie das rekord­war­me
Früh­jahr brach­ten zugleich unge­wöhn­lich hohe Nie­der­schlags­men­gen. 2024 war in
Deutsch­land ein deut­lich zu nas­ses Jahr. Die Son­nen­schein­dau­er lag leicht über dem
hier­zu­lan­de typi­schen Mit­tel. Das mel­det der DWD nach ers­ten Aus­wer­tun­gen der Ergeb­nis­se
sei­ner rund 2000 Messstationen.

Extre­me Tem­pe­ra­tur­spit­zen waren 2024 sel­ten
Das Tem­pe­ra­tur­mit­tel lag im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Cel­si­us (°C) um 2,7 Grad über dem Wert
der inter­na­tio­nal gül­ti­gen Refe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Ver­gleich zur aktu­el­len
und wär­me­ren Ver­gleichs­pe­ri­ode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug die Abwei­chung 1,6 Grad.
Damit setz­te sich der beschleu­nig­te Erwär­mungs­trend fort, der bereits in den Jah­ren 2023 (10,6
°C) und 2022 (10,5 °C wie 2018) zu neu­en Höchst­wer­ten geführt hat­te. 2024 sorg­te zugleich
dafür, dass der linea­re Tem­pe­ra­tur­trend seit Mess­be­ginn (1881–2024) jetzt auf 1,9 Grad
gestie­gen ist. 2023 lag er noch bei 1,8 Grad. Nach einem mil­den Jah­res­auf­takt folg­ten in der
zwei­ten und drit­ten Janu­ar­wo­che eine teils sehr win­ter­li­che Pha­se mit dem Jah­res­tiefst­wert von
-19,5 °C am 20.1. im all­gäui­schen Leut­kirch-Her­laz­ho­fen. Anschlie­ßend begann der Früh­ling
bereits im Febru­ar, der mit bei­spiel­lo­sen 6,6 °C Mit­tel­tem­pe­ra­tur eher einem küh­le­ren April
ent­sprach. Auch das Früh­jahr selbst schrieb sich als das Wärms­te seit Mess­be­ginn in die
Kli­ma­sta­tis­tik des DWD ein. Auf­fal­lend warm zeig­te sich auch der Som­mer – der August zähl­te
sogar zu den vier Wärms­ten seit 1881. Am 13.8. wur­de mit 36,5 °C in Bad Neu­en­ahr-Ahr­wei­ler,
Rhein­land-Pfalz, die bun­des­weit höchs­te Tem­pe­ra­tur 2024 gemes­sen. Im Sep­tem­ber setz­ten
Hit­ze­re­kor­de im Nord­os­ten neue Maß­stä­be und die anschlie­ßend deut­lich zu hohe
Herbst­mit­tel­tem­pe­ra­tur ver­voll­stän­dig­te den Cha­rak­ter des rekord­war­men Jahres.

2024 mit teils extrem nas­sen Nie­der­schlags­pha­sen, Hoch­was­sern und Über­flu­tun­gen
Im Jahr 2024 fie­len nach ers­ten Aus­wer­tun­gen des DWD gut 903 Liter pro Qua­drat­me­ter (l/m²)
Nie­der­schlag. Das war deut­lich mehr als im Mit­tel der Refe­renz­pe­ri­oden 1961 bis 1990 mit 789
l/m² und 1991 bis 2020 mit 791 l/m². Das Jahr begann mit einem Win­ter­hoch­was­ser in
Nie­der­sach­sen, NRW und Sach­sen-Anhalt. Beson­ders nie­der­schlags­reich waren der Win­ter
und das Früh­jahr, wobei das hydro­lo­gi­sche Win­ter­halb­jahr (Novem­ber 2023 bis April 2024) in
Deutsch­land das nas­ses­te seit Mess­be­ginn war. Im nord­hes­si­schen Tren­del­burg fiel am 1.8.
mit 169,8 l/m² die bun­des­weit höchs­te Tages­sum­me. Im Jah­res­ver­lauf wur­den vom DWD am
Alpen­rand und im Schwarz­wald mit ört­lich über 2600 l/m² die höchs­ten Men­gen gemes­sen,
wäh­rend der Nord­os­ten der Repu­blik mit regio­nal unter 500 l/m² ver­gleichs­wei­se tro­cken blieb.

Son­nen­schein lag 2024 leicht über den kli­ma­to­lo­gi­schen Erwar­tun­gen
Mit knapp 1700 Stun­den lag die Son­nen­schein­dau­er im Jahr 2024 über ihrem Soll von 1544
Stun­den (Peri­ode 1961 bis 1990). Das gilt auch im Ver­gleich zur neue­ren Refe­renz­pe­ri­ode
1991 bis 2020 (1665 Stun­den). Ins­be­son­de­re von der Leip­zi­ger Tief­lands­bucht über die
Ober­lau­sitz bis zur Ost­see­küs­te wur­den mit bis zu 2000 Son­nen­stun­den die höchs­ten Wer­te
deutsch­land­weit gemes­sen. In Tei­len West­deutsch­lands hin­ge­gen schien die Son­ne oft nur
etwa 1500 Stunden.

Thü­rin­gen: Nach­dem bereits das Jahr 2023 mit 10,1 °C einen Tem­pe­ra­tur­re­kord brach­te,
zogen die Wer­te im Jahr 2024 noch ein­mal an. So berech­ne­te der DWD für Thü­rin­gen in den
letz­ten zwölf Mona­ten einen Durch­schnitts­wert von 10,4 °C (7,6 °C). Die­ser Spit­zen­wert ergab
sich vor allem aus den Rekord­tem­pe­ra­tu­ren im Febru­ar und dem Früh­jahr. Der August 2024
stell­te sich auf Platz 2 der Wärms­ten und auch die Herbst­wit­te­rung war von unge­wöhn­lich
hohen Tem­pe­ra­tu­ren geprägt. Dabei tra­ten Anfang Sep­tem­ber außer­or­dent­li­che
Höchst­tem­pe­ra­tu­ren auf. So regis­trier­te am 4.9. Tegkwitz, im Alten­bur­ger Land,
beein­dru­cken­de von 34,6°C. In den letz­ten 12 Mona­ten pras­sel­ten 796 l/m² (700 l/m²) nieder.

In Klam­mern fin­den Sie die viel­jäh­ri­gen Mit­tel­wer­te der inter­na­tio­na­len Refe­renz­pe­ri­ode 1961–1990. Der Ver­gleich aktu­el­ler mit die­sen viel­jäh­ri­gen Wer­ten ermög­licht eine Ein­schät­zung des län­ger­fris­ti­gen Klimawandels


     Wahlen

    Am 28. Mai 2024 fan­den Kom­mu­nal-Wah­len zum Kreis­tag und Gemein­de­rat statt.

    Hier die Ergeb­nis­se der Gemeinderatswahl:

    Wahl­vor­schlagSit­ze%Ver­än­de­rung (%) zu 2018
    DIE LINKE.GS317,2-3,0
    AfD631,6+18,7
    CDU733,1-0,6
    SPD16,6-8,1
    FDP14,2-2,5
    FW-BVG27,2

    Hier die Ergeb­nis­se der Kreistagswahl:

    Wahl­vor­schlagSit­ze%Ver­än­de­rung (%) zu 2019
    DIE LINKE38,0-11,9
    AfD1435,2+11,2
    CDU922,8-14,5
    SPD24,0-4,7
    GRÜNE1,3-2,8
    FDP11,5-3,1
    BSW36,9
    FREIE WÄHLERGEMEINSCHAFT25,2
    PRO SON615,1

     Hochwasser

    Auf­grund anhal­ten­der Regen­fäl­le hat die Stein­ach in der 1. Kalen­der­wo­che des Jah­res 2022 den Sport­platz und die angren­zen­den Wie­sen überschwemmt.


     Wetter/Klima 2021

    Hier die Zusam­men­fas­sung der Anga­ben des Deut­schen Wet­ter­diens­tes für Deutschland:

    2021 war das elf­te zu war­me Jahr in Fol­ge
    Die Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur lag im Jahr 2021 mit 9,1 Grad Cel­si­us (°C) um 0,9 Grad über dem Wert der inter­na­tio­nal gül­ti­gen Refe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990. 2021 war damit das elf­te zu war­me Jahr in Fol­ge. Im Ver­gleich zur aktu­el­len und wär­me­ren Peri­ode 1991 bis 2020 betrug die Abwei­chung ‑0,2 Grad. Gro­ße Tem­pe­ra­tur­ge­gen­sät­ze präg­ten die ers­ten Mona­te des Jah­res. So tra­ten häu­fig pola­re Luft­mas­sen mit teils früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren in den Wett­streit. Stren­ger Frost brach­te in der Mit­te des Lan­des im Febru­ar lokal neue Tem­pe­ra­tur­re­kor­de. So über­mit­tel­te Mühl­hau­sen, 40 km nord­west­lich von Erfurt, am Mor­gen des 10.2. mit ‑26,7 °C nicht nur einen neu­en Sta­ti­ons­re­kord, son­dern mel­de­te gleich­zei­tig den tiefs­ten Jah­res­wert deutsch­land­weit. Der Ver­such bereits Ende März in den Som­mer zu star­ten miss­glück­te mit dem fol­gen­den käl­tes­ten April seit 40 Jah­ren. Dafür dreh­te aber der Juni tem­pe­ra­tur­mä­ßig auf und wur­de der Dritt­wärms­te nach 2019 und 2003. Eine Hit­ze­wel­le ließ die Höchst­wer­te zwi­schen dem 17. und 20.6. an etli­chen DWD-Sta­tio­nen auf über 35 °C stei­gen. Ber­lin-Tem­pel­hof und die etwa 50 km süd­lich gele­ge­ne Sta­ti­on Baruth mel­de­ten am 19.6. mit 36,6 °C den deutsch­land­wei­ten Höchst­wert im Jahr 2021. Nach stren­gen Weih­nachts­frös­ten im Nor­den ver­ab­schie­de­te sich das Jahr mit teils früh­lings­haf­ten Temperaturen.

    2021 nach tro­cke­nen Vor­jah­ren nun mit aus­ge­gli­che­nem Flä­chen­nie­der­schlag
    Im Jahr 2021 fie­len rund 805 Liter pro Qua­drat­me­ter (l/m²). Das ent­spricht in etwa dem Mit­tel der Refe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 (789 l/m²) und dem der Peri­ode 1991 bis 2020 (791 l/m²). Im Febru­ar brach­te eine Luft­mas­sen­gren­ze hef­ti­ge Schnee­fäl­le in der Mit­te des Lan­des. Zwi­schen Erz­ge­bir­ge und Ems­land lagen um den 12.2. ver­brei­tet 20 bis 40 cm Schnee. Nie­der­schlags­ar­me Früh­jahrs­mo­na­te und ein tro­cke­ner Herbst flan­kier­ten einen buch­stäb­li­chen „Stark­re­gen­som­mer“. His­to­ri­sche Regen­fäl­le ver­ur­sach­ten Mit­te Juli in der Eifel eine kata­stro­pha­le Flut. Zuvor gab es aber auch in der Ucker­mark Rekord­nie­der­schlä­ge. 198,7 l/m² pras­sel­ten dort am 30.6. in Lud­wigs­burg vom Him­mel. Es war die höchs­te Tages­sum­me 2021. Bei der Anzahl der Stark­nie­der­schlags­er­eig­nis­se von Mai bis Sep­tem­ber ran­giert das Jahr 2021 nach Aus­wer­tun­gen des natio­na­len Wet­ter­diens­tes auf Platz 2 seit 2001. An den Alpen und im Süd­schwarz­wald akku­mu­lier­te sich der Nie­der­schlag im Jah­res­ver­lauf auf teils über 2000 l/m². Am tro­ckens­ten bleib es mit weni­ger als 500 l/m² öst­lich des Harzes.

    Hier die Zusam­men­fas­sung für das Wetter/Klima für Thü­rin­gen vom Deut­schen Wetterdienst:

    Thü­rin­gen erhielt mit 8,4 °C (7,6 °C) den Sta­tus „kühls­tes Bun­des­land 2021“ und mel­de­te dar­über hin­aus 745 l/m² (700 l/m²) Nie­der­schlag und 1515 Son­nen­stun­den (1486 Stun­den). Ein Luft­mas­sen­du­ell ende­te im Ver­lauf der ers­ten Febru­ar­de­ka­de mit his­to­ri­schen Schnee­fäl­len. Ver­brei­tet lagen 30 bis 40, ört­lich sogar über 50 cm. Am 8.2. blie­ben daher alle Schu­len geschlos­sen. Über der wei­ßen Pracht gin­gen die Tem­pe­ra­tu­ren vie­ler­orts auf ‑20 °C zurück. Mühl­hau­sen mel­de­te am Mor­gen des 10.2. mit ‑26,7 °C nicht nur einen neu­en Sta­ti­ons­re­kord, son­dern auch den tiefs­ten Wert deutsch­land­weit im Jahr 2021. Frost war auch im April ein umfang­rei­ches The­ma, sodass der Oster­mo­nat als frost­reichs­ter in die Geschich­te ein­ging. Der dritt­wärms­te Juni und dritt­nas­ses­te August setz­ten als Extrem­mo­na­te im Jahr 2021 nach. Tro­cken ver­lie­fen dann die ers­ten Sep­tem­ber­wo­chen. Das andau­ern­de Nie­der­schlags­de­fi­zit wur­de dann aber am 26.9. von Stark­re­gen­fäl­len been­det. Süd­lich von Jena brach­ten die­se teil­wei­se über 50 l/m. Auf ein eisi­ges Weih­nachts­fest folg­te schließ­lich gefrie­ren­der Regen mit zahl­rei­chen Unfällen.


     Hochwasser

    Seit ges­tern führt die Stein­ach auf­grund von Schnee­schmel­ze und Rege­fäl­len wie­der ordent­lich Hochwasser.